Autopflege im Sommer – was ist zu beachten?

Auto wird mit Hochdruckreiniger eingesprüht

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Sommer, Sonne, Hitzewelle! Aus meteorologischer Sicht stehen uns Temperaturen ins Haus, die sich gewaschen haben. Gewaschen und auf Hochglanz poliert sehen Autoliebhaber ihr Fahrzeug während der warmen Jahreszeit natürlich auch am liebsten. Abseits prophylaktischer Reifenwechsel schauen wir uns im Folgenden einmal an, wie die perfekte Autopflege im Sommer aussehen sollte und worauf dabei zu achten ist.

Insektenhotel auf dem Kühlergrill - was hilft?

Die Autopflege im Sommer und laue Grillabenden haben etwas gemeinsam: Erschwert werden beide durch Scharen an Insekten, die ihre Spuren hinterlassen. Während Kühlung der menschlichen Haut helfen mag, müssen zur Rückstandsentfernung auf blechernen Gefährten härtere Maßnahmen ergriffen werden. Auch Baumharz und die Hinterlassenschaften der zu sommerlichen Temperaturen zurückkehrenden Vogelschwärme machen ein Umdenken bei der Autopflege notwendig und bilden damit das Pendant zu winterlichem Matsch und Salzrückständen. Ernsthafte Schäden im Lack, die sich zu Rissen innerhalb des Lacks ausbilden können, sind dann Folge dieser Bio-Kontamination.

Es empfiehlt sich - zum Beispiel nach einer längeren Fahrt über die Landstraße - Insektenreste recht zügig mit einem feuchten Lappen zunächst einzuweichen und dann mit einem Tuch abzuwischen. Diese einfache, kostengünstige, aber effektive Methode hilft freilich nur in Regelmäßigkeit. Haben sich biologische Verschmutzungen erst einmal "eingebrannt", müssen härtere Geschütze aufgefahren werden.

Produkte für die Autopflege im Sommer

Der sogenannte Insektenschwamm bietet Erste Hilfe bei gröberen Verschmutzungen, die sich mit Wasser nicht mehr lösen lassen. Allerdings nur partiell, denn alleine für den Einsatz auf der Windschutzscheibe geeignet, hinterlässt ein Insektenschwamm durch seine kratzbürstigen Eigenschaften unschöne Schlieren und Kratzer im Lack. Wer diesen noch rechtzeitig vor Bio-Kontamination schützen möchte, muss dann zu teilweise hohen Preisen auf chemische Insektenentferner aus dem Fachhandel zurückgreifen, die bei falscher Anwendung zur Abstumpfung oder Verfärbung des Autolacks führen und bei zu langer Einwirkung eine kontraproduktive Wirkung besitzen.

Mit Hochdruck gegen Pollen und Trockenheit

Die Front des Autos wird mit einem Lappen gesäubert.

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Polen und staubige Straßen sind neben den Insekten ein weiterer Grund, die Autopflege im Sommer etwas anzupassen. Wenn zu Sommerbeginn die Raps-Felder blühen, können ungünstige Winde für einen gelben Schleier auf dem Auto sorgen. Ein trockenes Tuch hilft hier nur auf den ersten Blick, da sich die feinkörnige Struktur des Schleiers nur verteilt und nicht rückstandslos zu entfernen ist. Mit einem Hochdruckreiniger dagegen werden Pollen und Staub auch aus diffizil zu reinigenden Bereichen - beispielsweise hinter den Türgriffen - entfernt. Da die Behandlung mit Hochdruck aber einen gewissen Aufwand und vor allem Wasserverbrauch bedeutet, empfiehlt es sich, das Fahrzeug im Anschluss auch direkt zu polieren. Dadurch erhält der Lack eine gewisse Grundresistenz gegen weitere sommerliche Verschmutzungen und macht einen zweiten Kärcher-Einsatz im Spätsommer meist überflüssig.

Prophylaktische Innenraumreinigung im Sommer

Die Sonne selbst sorgt durch ihre Strahlung bei Höchsttemperaturen für einen Verschleiß im Innenraum des Autos. Wer die Pflege der ledernen Rückbank nicht zur Wochen-Routine machen möchte oder keine Lust auf eine ausgebleichte Armatur hat, kann sich mit einem klassischen, recht günstigen Hilfsmittel behelfen: dem Sonnenschutz. Gerade bei längeren Standzeiten lohnt sich die Anbringung solcher Folien an den Fenstern des Fahrzeuges. Nicht nur Polster und Kunststoffe, sondern auch die nicht auf den ersten Blick sichtbaren Gummidichtungen werden es dem Besitzer mit längerer Haltbarkeit danken. Wer Gummidichtungen übrigens prophylaktisch vor Schäden durch Sonneneinstrahlung schützen möchte, trägt etwas Vaseline auf und wirkt damit Sprödigkeit entgegen, noch bevor die Sommer-Autopflege richtig beginnt.

Vorsorgliches zur Autopflege im Sommer

Ein allgemeingültiger Tipps, der die Notwendigkeit einer besonderen Autopflege im Sommer etwas eindämmt, ist vor allem das Parken in schattigen Bereichen. Wer über keinen eigenen Carport oder eine Garage verfügt, muss wohl oder übel zwischen dem Parken unter Bäumen - Stichwort Vogelmist – oder der prallen Sonne – Stichwort Lackschäden – abwägen. Um Letztere zumindest bei einer notwendigen Politur nicht unnötig zu verschlimmern, sollte das Polieren des Fahrzeuges nicht in der prallen Sonne durchgeführt werden. Das Ergebnis sind sonst schnell austrocknende Stellen an der Fahrzeugoberfläche und unschöne, verblasste Flächen sowie Ränder an den bearbeiteten Stellen. Sinnvoll ist es also, die Wagenpflege auf die frühen Abendstunden zu verlegen oder partiell zu arbeiten.

Sommer-Checkliste für das Auto

Abschließend finden sich in der folgenden Auflistung weitere Punkte, die ganz unabhängig von der Sommer-Pflege des Fahrzeuges gecheckt werden sollten, um freie, sichere Fahrt gewährleisten zu können:

  • Wechsel auf Sommerreifen (Profiltiefe messen!)
  • Reifendruck prüfen
  • Scheibenwischwasser auffüllen
  • Scheinwerfer auf Funktionalität und Sauberkeit überprüfen
  • Ölstand überprüfen
  • Kühlflüssigkeit überprüfen
  • Bremsflüssigkeit überprüfen
  • Funktionalität der Klimaanlage testen

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