Entscheidungshilfe für den Autokauf: Welches Auto passt zu mir?
Jeder hat ganz eigene Vorstellungen davon, wie das persönliche Traumauto aussehen soll. Dabei spielt es nicht immer eine Rolle, welches Auto man gerne fahren möchte, vielmehr sind es häufig pragmatische Erwägungen, die beim Autokauf eine relevante Rolle spielen. Deswegen ist die maßgebliche Frage oft gar nicht „Welches Auto will ich?“, sondern: Welches Auto passt zu mir? Wir stellen die wichtigsten Kriterien vor, die die Entscheidung beim Autokauf beeinflussen können.
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Eingangsfragen: Die persönlichen Voraussetzungen
Es sind nicht allein die persönlichen Vorlieben, sondern in erster Linie die individuellen Lebensumstände, die einen nicht unbeträchtlichen Faktor für den Kauf eines Autos darstellen. Die sollten unbedingt im Vorfeld geklärt werden, da sie die Liste möglicher Kandidaten schon sehr weit eingrenzen können.
Herz oder Kopf: Was entscheidet beim Kauf?
In den meisten Fällen ist der Autokauf das Ergebnis eines längeren Entscheidungsprozesses, bei dem verschiedenste Kriterien sorgsam gegeneinander abgewogen werden. Auf der anderen Seite ist die Entscheidung für ein neues Auto nicht durchweg rational – vielfach ist die Bindung ans Auto emotionaler Natur.
Entsprechend kann jede noch so vernünftige Gegenüberstellung von Pros und Contras durch Bauchgefühle – in der Art „diese Marke würde ich überhaupt nie fahren!“ oder „bei dem hat es mir aber die Optik gleich angetan!“ – beeinflusst werden. Das ist ein nachvollziehbares Phänomen, denn der Autokauf ist immer auch eine Typ- und Geschmacksfrage. Insofern dürfte es darum gehen, bei der Auswahl eine Balance zwischen Kopf und Bauch herzustellen.
Familien- oder Single-Auto: Wer fährt mit im neuen Auto?
Natürlich gibt es neben Geschmack und Vorlieben auch einige knallharte Fakten, die bei der Entscheidung eine Rolle spielt. Dazu gehört unter anderem die Zahl der Personen, die das Auto nutzt – nicht nur als Fahrer, sondern genauso als Mitfahrer.
Grundsätzlich benötigt eine Familie mit Kindern mehr Sitzplätze, mehr Stauraum, ein familienfreundliches Auto muss also einiges aufbieten. Wie viel genau, ist allerdings abhängig von der Anzahl der Kinder und macht unter Umständen den Unterschied zwischen einem Kombi oder einem Van aus. Auf der anderen Seite reicht für einen Single ein wesentlich kleineres Fahrzeug aus, entscheidend sind dabei auch wieder die individuellen Lebensverhältnisse: Ein materialintensives Hobby, die Nutzung für die Arbeit oder ein größeres Haustier erfordern möglicherweise doch wieder mehr Platz und damit ein größeres Auto.
Trotzdem bleibt die zu befördernde Personenzahl ein wichtiger Indikator, um die Größenordnung für das neue Auto im Vorfeld einzugrenzen.
Stadt oder Land: Wo bin ich mit dem Auto unterwegs?
Ebenfalls wichtig: Der Wohnort. Schon wegen der Grundsatzfrage, ob der Autokauf überhaupt lohnt oder nicht. Je ländlicher die Wohngegend, desto größer die Notwendigkeit für ein Auto. Unter Umständen sogar für eines, das über eine gewisse Geländetauglichkeit verfügt – auch oder gerade in den Monaten, in denen mit widrigen äußeren Bedingungen zu rechnen ist, die in der Stadt womöglich weniger ins Gewicht fallen.
Dass es für das Landleben aber unbedingt ein Geländefahrzeug sein muss, ist hingegen überhaupt nicht gesagt. Im Gegenteil ist es für Pendler, die zwischen Wohnung und Arbeitsplatz hin und her fahren, schon ein ganzes Stück kleiner ausreichend, solange das Auto Hin- und Rückweg zuverlässig schafft.
Umgekehrt ist es für Stadtbewohner nicht immer angemessen, mit einem möglichst platzsparenden Auto unterwegs zu sein. Kleinwagen sind zwar in der Stadt ungemein praktisch. Aber nur solange, wie sie vorwiegend den Fahrer transportieren müssen. Für Familien beispielsweise muss das nicht die beste Lösung sein.
Sportlich oder praktisch: Steht der Spaß oder der Nutzen im Vordergrund?
Im Gegensatz zu diesen Fragen ist die nach einem sportlichen oder praktischen Auto eher eine des Typs. Im Grunde ist das Abwägen von Spaß gegen Nutzen eine klassische Kopf-Bauch-Angelegenheit, die letztlich jeder für sich entscheiden muss.
Für alle Fahrzeugnutzer, die in ihrem Auto in erster Linie ein Transportmittel sehen, das sie selbst, die Familie und was sonst noch sicher und komfortabel von A nach B bewegt muss, dürften Sportwagen oder Cabrios uninteressant sein. Wem es dahingegen zuerst und vornehmlich um den Spaß am Fahren selbst geht, den zieht es wohl eher zu leistungsstärkeren Autos mit luxuriöserer Ausstattung hin. Andererseits ist der Fahrspaß auch bei Elektroautos eine relevante Größe – noch vor Steuerbefreiungen.
Teuer oder günstig: Wie hoch ist mein Budget?
Wie luxuriös ein Neuwagen letztlich tatsächlich ausgestattet ist, hängt aber nicht nur von den fahrerischen Vorlieben des Nutzers ab. Welches Auto mit welcher Ausstattung am Ende den Händler mit seinen neuen Besitzern verlässt, ist vor allem eine Frage des Budgets.
Für den Großteil der deutschen Autokäufer ist daher der Preis immer noch das wichtigste Kriterium bei der Auswahl, das Preis-Leistungsverhältnis muss daher stimmen. Unter Umständen erfordert das verfügbare Budget an dieser Stelle einige Kompromisse: Liegt das Traumauto außerhalb der finanziellen Möglichkeiten, selbst wenn sich die Finanzierungsoptionen an die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen anpassen lassen, muss eine günstigere Variante her.
Zumal der Kaufpreis zwar der augenscheinlichste Kostenfaktor, aber bei weitem nicht der einzige ist: Laufende Kosten wie Steuern und Versicherung sollten in die Budget-Überlegungen genauso einbezogen werden wie Wartungs- und Instandhaltungskosten, die bei Reinigungen, Inspektionen oder beim TÜV entstehen. Der Unterhalt eines Autos trägt zu einem sehr erheblichen Teil dazu bei, ob es langfristig mit den verfügbaren Geldmitteln zu vereinbaren ist.
Tipp: Am besten schon vorab eine feste Summe festlegen, die für den Autokauf maximal aufgewendet werden soll – und die Händler ganz offen auf Rabatte ansprechen. Selbst wenn diese nicht immer den Kaufpreis mindern, so können Extraleistungen wie verlängerte Garantien oder kostenlose Sonderausstattungen doch Mehrwert und langfriste Ersparnis einbringen.
Markenfetisch oder nicht: Bevorzuge ich einen bestimmten Hersteller?
Zum Abschluss der vorbereitenden Fragen für den Autokauf noch eine weitere, die eher in die Kategorie „Bauchgefühl“ eingeordnet werden kann. Obwohl in diesem Zusammenhang auch Aspekte wie Erfahrungswerte oder Status eine Rolle spielen.
Die entscheiden nämlich wenigstens zu einem gewissen Teil mit darüber, zu welchem Hersteller sich ein Käufer besonders hingezogen fühlt. Manchmal hält diese Vorliebe ein Leben lang, ohne einen Wechsel zu einer anderen Marke überhaupt in Betracht zu ziehen.
Wer beim Autokauf allerdings hauptsächlich auf praktische Belange achtet, wird sich von Marken und damit verbundenen Assoziationen weniger leiten lassen. Stattdessen werden solche Autokäufer eher wieder das Preis-Leistungsverhältnis als Referenz heranziehen, um eine Entscheidung zu treffen. Wer dem Auto allerdings eine repräsentative Wirkung zuschreibt, wird bei seiner Auswahl dem Hersteller ein größeres Gewicht beimessen. Am Ende entscheidet in diesem Punkt also eher der persönliche Geschmack als etwa technische Sachverhalte.
Auf die Größe kommt es an: Größenklasse und Karosserieform
Inzwischen ist die Auswahl an verschiedenen Größenklassen recht groß, womit sich für jeden Fahrer und für jedes Bedürfnis ein passendes Fahrzeug finden lässt. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) führt – auch mit dem Ziel der besseren statistischen Vergleichbarkeit der Fahrzeuge wegen – eine Untergliederung aller Fahrzeuge in verschiedene Segmente durch.
Die unterschiedlichen Größenklassen
Diese Segmente sind allerdings nicht ausschließlich an die Größe gekoppelt, sie spiegeln in manchen Fällen gleichzeitig den Verwendungszweck des Fahrzeugs wider. Ein Blick auf die einzelnen Kategorien des KBA macht das deutlich. Unterschieden werden Pkw folgendermaßen:
- Minis (z.B. Citroën C1, Fiat 500, Opel Adam, VW Up)
- Kleinwagen (z.B. Audi A1, Citroën C3, Ford Fiesta, Opel Corsa, VW Polo)
- Kompaktklasse (z.B. Audi A3, Dacia Logan, Ford Focus, Mercedes A-Klasse, Opel Astra, Seat Leon, VW Golf)
- Mittelklasse (z.B. Audi A4, Mercedes C-Klasse, Opel Insignia, Ford Mondeo, VW Passat)
- Obere Mittelklasse (z.B. BMW 5er, Mercedes E-Klasse, Volvo 90)
- Oberklasse (z.B. Audi A8, BMW 7er, Porsche Panamera)
- SUVs (z.B. Audi Q2, Ford Kuga, Nissan Qashqai, Citroën C4 Cactus, Renault Kadjar)
- Geländewagen (z.B. Audi Q8, BMW X3, Land Rover Discovery, Jeep Cherokee, Porsche Cayenne, VW Touareg)
- Sportwagen (z.B. Audi R8, Ford Mustang, Mercedes SL, Porsche 911)
- Mini-Vans (z.B. Ford C-Max, Mercedes B-Klasse, Renault Scenic)
- Großraum-Vans (z.B. Ford Galaxy, Opel Zafira, VW Touran, Mercedes V-Klasse)
- Utilities (z.B. Citroën Berlingo, Fiat Ducato, Ford Transit, VW Caddy, Mercedes Vito)
Als letztes Segment führt das KBA außerdem noch Wohnmobile in seiner Statistik zu den Pkw. Wie viele Fahrzeuge nach Segment und Modellreihen im bisherigen Jahresverlauf als Neuzulassungen geführt wurden, kann auf der entsprechenden Seite des KBA eingesehen werden. Diese Einteilung entspricht übrigens nur bedingt derjenigen, die bei der EU-Kommission verwendet wird. Hier ergeben sich zumindest für die Fahrzeugsegmente ab der Kompaktklasse einige Verschiebungen bei der Bezeichnung:
Fahrzeugsegment KBA | Fahrzeugsegment EU-Kommission |
Kompaktklasse | Mittelklasse (C) (medium cars) |
Mittelklasse | Obere Mittelklasse (D) (large cars) |
Obere Mittelklasse | Oberklasse (E) (executive cars) |
Oberklasse | Luxusklasse (F) (luxury cars) |
Wo beim KBA außerdem zwischen verschiedenen Größen von Vans und Transportern unterschieden werden, fasst die EU-Kommission unter der Bezeichnung „Mehrzweckfahrzeuge“ (multi purpose cars) die betreffenden Fahrzeuge im Segment M zusammen.
Was sich schon an diesem Vergleich erkennen lässt: Eine einheitliche Definition der Fahrzeugklasse existiert tatsächlich nicht, wenngleich mit denselben Unterscheidungskriterien – Preis, Größe, Optik und technische Ausstattung – gearbeitet wird. Dazu muss berücksichtigt werden, dass die Autos sich im Lauf der Zeit verändern können.
So konnte beispielsweise bei Ford und VW in den vergangenen Jahren beobachtet werden, dass Modelle wie der Fiesta, der Polo oder der Golf in neueren Versionen deutlich größer ausfielen als ihre Vorgänger. Entsprechend muss die Einteilung dieser neuen Modelle in die passenden Segmente vorgenommen werden – unabhängig davon, ob diese vorher eine andere war. Als erste Orientierung, vor allem hinsichtlich der zu erwartenden Preise, sind die Fahrzeugklassen aber trotzdem mehr als geeignet.
Die verschiedenen Karosserieformen
Unabhängig von der Fahrzeugklasse lassen sich Pkw außerdem nach ihrer Karosseriebauform unterscheiden. Diese lassen sich im Prinzip in jeder Größenklasse wiederfinden. Ausschlaggebend sind – wie der Name schon verrät – Merkmale der Formgebung, durch die sich die unterschiedlichen Typen voneinander abgrenzen lassen.
Grundsätzlich gibt es dabei zwei Varianten: Ein typisches Beispiel für die offene Bauform ist das Cabrio, die Limousine hingegen ist ein klassischer Vertreter der geschlossenen Bauform.
Offen für alles: Das Cabrio und seine Varianten
Ein Auto, das vor allem in den warmen Frühlings- und Sommermonaten Saison hat, und das in dieser Zeit im wahrsten Sinne zur vollen Entfaltung kommt. Die Möglichkeit, das Verdeck – Faltdach oder Hardtop – geöffnet werden kann. Als Cabrio im engeren Sinne werden übrigens nur Modelle mit vier Sitzen bezeichnet, bei nur zwei Türen und zwei Sitzen handelt es sich um einen Roadster.
Sportlich-elegant: Das Coupé
Ähnlich wie beim Cabrio zählt beim geschlossenen Coupé in erster Linie die Freude am Fahren und an der eleganten Optik. Erkennungsmerkmale sind ein Fließheck mit verkürztem Dach und für gewöhnlich nur Platz für zwei Personen. Coupés gehören eher in das Luxussegment der Pkw.
Ganz klassisch: Die Limousine
Die typischen Merkmale der Limousine sind das feste Dach, getragen durch drei Paar Fahrzeugsäulen, Sitzplätze für vier bis fünf Personen und die fünftürige Ausführung. Ebenfalls sehr verbreitet sind Modelle mit Stufenheck, daneben gibt es Varianten mit abgeschrägtem Heck. Insgesamt bieten diese Autos viel Komfort, weswegen sie besonders bei Vielfahrern beliebt sind und laut ARAL-Studie „Trends beim Autokauf“ immer noch den dritten Rang unter den beliebtesten Karosserieformen belegt.
Für viel Gepäck: Der Kombi
Nicht unbedingt weniger komfortabel als die Limousine, dafür mit einem Ladevolumen, das noch einmal deutlich größer ausfällt, sind Kombis ideal für alle, die mit ihrem Auto auch einmal viel Gepäck zu transportieren haben. Der Kombi ist deshalb vor allem, wenn auch keineswegs ausschließlich, als Familienwagen im Einsatz. Andererseits ist diese Bauform der optisch elegantere Kompromiss zwischen Limousine und Van, für alle Fahrer mit mehr Laderaumbedarf.
Das Trend-Auto: SUVs und Geländewagen
Ungeachtet aller Debatten um SUVs gehören diese derzeit zu den beliebtesten Fahrzeugbauformen auf dem Markt. Robuste Bauweisen mit Leiterrahmen, der erhöhte Sitz und das markante Äußere zeichnen die Sports Utility Vehicles aus, Geländetauglichkeit ist allerdings kein Muss: Allradantrieb weisen häufig nur echte Geländewagen vor, während es sich bei einer großen Zahl der SUVs um hochgelegte Versionen bestehender Modellreihen gehört.
Die Auswahl ist damit keineswegs abgeschlossen, dazu genügt ein Blick auf die Fahrzeugklassen. Vans in ihren unterschiedlichen Ausführungen haben gegenüber den SUVs etwas an Boden verloren, obwohl sie gerade in puncto Stauraum immer noch einen erheblichen Vorteil haben. Sportwagen sind, ähnlich wie Cabrios, eher als Spaßautos zu verstehen. Wie der Name schon sagt, geht es bei ihnen vornehmlich um ein aufregendes Fahrerlebnis, ein entsprechend leistungsstarker Motor ist daher Pflicht. Praktische Gesichtspunkte, sofern sie nicht zum Fahrspaß beitragen, spielen hingegen keine Rolle.
Benzin oder Diesel? Die Frage nach dem Antrieb
Obwohl sich die Frage nach einem Diesel-Fahrzeug angesichts der Fahrverbote für diese Antriebe kaum noch zu stellen scheint, sollten sie nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Generell lohnt es sich möglicherweise, über die verschiedenen Antriebe und Kraftstoffarten nachzudenken. Je nach Bedürfnissen und Voraussetzungen können die Ergebnisse nämlich sehr unterschiedlich ausfallen.
Benziner oder Diesel
Verbrennungsmotoren bleiben vorläufig die am weitesten verbreitete Antriebstechnik, die Diskussionen um emissionsarme Fortbewegung sowie Fahrverbote haben aber zumindest dem Diesel nicht gutgetan. Dabei werden neuere Modelle zwangsläufig nach der strengen Abgasnorm Euro 6D-Temp ausgestattet, die aktuell gültigen CO2-Vorgaben werden von ihnen auf jeden Fall erfüllt. Zusammen mit den niedrigeren Kosten für den Treibstoff scheinen Diesel also weiterhin eine attraktive Alternative für Vielfahrer zu sein.
Wer über den Kauf eines Fahrzeugs mit Dieselmotor nachdenkt, um langfristig Kosten einzusparen, sollte laut Vergleich des ADAC im Vorfeld folgende Aspekte bedenken:
- Der Neuwagenpreis für Dieselfahrzeuge liegt meist höher, dasselbe gilt auch für die Kfz-Steuer sowie Versicherungsprämien. Die eigene Fahrleistung wird unter diesen Voraussetzungen ein umso dringlicherer Faktor, um günstiger als mit einem Benziner wegzukommen.
- In schadstoffbelasteten Regionen mit Fahrverboten muss ein Dieselfahrzeug schon auf dem neuesten Stand der Technik sein, um wenigstens mittelfristig genutzt werden zu können. Anders liegt die Sache auf dem Land: Hier sind Fahrverbote (noch) kein Thema, die Kostenvorteile gegenüber Benzinern bei den Treibstoffkosten könnten somit doch relevant sein.
Unterm Strich, darauf weist der Verband der Automobilindustrie VDA hin, hängt es auch mit der Fahrzeugklasse zusammen, wie stark die jeweiligen Stärken von Diesel oder Benziner ins Gewicht fallen.
Gas-, Elektro- oder Hybridantrieb
Unter Umständen kommt aber auch eine der Alternativen zu den klassischen Verbrennungsmotoren in Betracht. Gasantriebe beispielsweise bieten beim Betanken einen weiteren Preisvorteil, sogar gegenüber dem günstigen Dieseltreibstoff. Zudem ist die CO2-Bilanz für einen fossilen Kraftstoff besser als der eines Benziners. Nachteil allerdings: Autogas oder Erdgas gibt es nicht an jeder Tankstelle, zudem sind für Gas ausgestattete Fahrzeuge in der Anschaffung teurer als Benziner oder Diesel.
Als umweltfreundliche Lösung mit Zukunftspotenzial gelten weiterhin Elektroautos, wenngleich die Hersteller auch in andere Richtungen forschen und entwickeln – Stichwort Brennstoffzelle. Trotz aller technischen Fortschritte und einer recht hohen Akzeptanz haben sich E-Fahrzeuge in Deutschland bislang noch nicht in großem Stil durchsetzen können. Zu teuer – ausschlaggebender Faktor ist hierbei immer noch der Akku – zu wenig Reichweite, zu wenig attraktiv, so wird das aktuelle Angebot vielfach bewertet.
Wie bei den Gasantrieben ist außerdem die Infrastruktur ein Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt. Wobei diese je nach Wohngegend sehr unterschiedlich ausgebaut sein dürfte. Für Stadtbewohner dürfte es beispielsweise ein weniger großes Problem sein, eine Ladestation zu finden. In ländlichen Gegenden liegt die Sache meistens wohl anders.
Bleibt immer noch die Option einer „Zwischenlösung“, wie sie Hybridantriebe darstellen. Die Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor hat den entscheidenden Vorteil, größere Reichweiten zu ermöglichen und ist dabei immer noch umweltschonender als ein reiner Verbrenner. Letztlich müssen hinsichtlich der Auswahl des Antriebs vor allem folgende Fragen beantwortet werden:
- Wie viel wird das Auto tatsächlich gefahren?
- Müssen Umweltzonen und Regionen mit Fahrverboten berücksichtigt werden?
- Wie wichtig ist der Faktor Umweltschutz?
- Rentiert sich ein bestimmter Antrieb, gemessen an der Nutzung des Autos?
Ein Vergleich der jeweiligen Kosten und der zu erwartenden Fahrleistung kann zumindest in Budgetfragen einen ersten Anhaltspunkt liefern, welcher Antrieb am besten passt. Eine immer größere Rolle spielen schon jetzt allerdings auch mögliche Einschränkungen durch Fahrverbote. Der Blick sollte deshalb nicht allein darauf liegen, wo die größten Einsparungen erzielt werden können.
Das Innenleben: Ausstattung und Extras
Die persönlichen Differenzen entstehen beim Autokauf nicht selten schon über die Frage, ob denn nun ein Modell mit Gangschaltung oder ein Automatikgetriebe die bessere Wahl sei. Was letztlich jeder für sich entscheiden muss, ist aber doch einer von vielen Punkten, die in Bezug auf die Ausstattung von Bedeutung sein können.
Gleiches gilt für gewünschte oder vorhandene Sonderausstattungen: Sind viele Features inzwischen der Standard, vor allem bei Neuwagen, heißt das noch lange nicht, dass sie jedem Kaufinteressierten gleich wichtig sind.
Getriebe, Kraftübertragung, Anhängelast: Die Basics
Die manuelle Gangschaltung gehört für viele Autofahrer einfach dazu – schließlich wird das Fahren üblicherweise mit dieser Getriebeart erlernt. Außerdem hält sich vielfach weiterhin die Annahme, dass Automatikgetriebe im Verbrauch weniger gut abschnitten. Das entspricht jedoch längst nicht mehr der Realität, moderne Automatikfahrzeuge sind nicht nur häufig sparsamer als Autos mit Handschaltung, sie bieten außerdem mehr Komfort beim Fahren. Insofern lohnt es sich in der Getriebefrage, einen genaueren Vergleich anzustellen und mit alten Gewohnheiten zu brechen.
Bei der Kraftübertragung gibt es im Gegensatz zum Getriebe eher selten die Auswahl. Am weitesten verbreitet ist der Vorderradantrieb, der schlicht und ergreifend in den meisten Situationen auf der Straße die meisten Vorteile bietet – mit Ausnahme des Kurvenverhaltens, das bei Fahrzeugen mit Hinterradantrieb besser ist. Die beste Kraftübertragung bietet allerdings der Allradantrieb, er kommt aber vorwiegend in Fahrzeugen zum Einsatz, die für schwieriges Gelände oder den Transport größerer Lasten gedacht sind.
Apropos Last: Soll das Auto gelegentlich einen Anhänger oder einen Wohnwagen ziehen können, ist ein Blick in den Fahrzeugschein ein Muss. Dort ist die zulässige Anhängelast eingetragen, die darüber Auskunft gibt, wie viel Gewicht das Fahrzeug ziehen kann. Unterschieden wird dabei zwischen ungebremsten und gebremsten Anhängern. Sicher nicht für jeden Autokäufer interessant, für Camper, Gärtner und Co. aber unbedingt wissenswert.
Von Assistenzsystem bis Zentralverriegelung: Die Extras
Abschließend gilt es noch, die Detailfragen zu klären – bei der Sonderausstattung wächst die Auswahl beispielsweise dank immer fortschrittlicherer Assistenzsysteme immer weiter, entsprechend viel Klärungsbedarf besteht.
Zu bedenken ist aber, dass längst nicht jedes Modell für jeden Ausstattungswunsch gemacht ist. Dennoch gehören viele Features inzwischen zum Standard, ESP und ABS sind bei Neuwagen sogar Pflicht, mehr sollen nach Willen der EU dazukommen. Bei Gebrauchtwagen sollte das Vorhandensein solcher Sicherheitseinrichtungen aber geprüft werden.
Ansonsten ist von der Klimaanlage über die Lackierung, die Farbe der Sitzbezüge, Einparkhilfen oder Infotainment-Ausstattung alles mehr oder weniger verhandelbar. Allerdings ist die Sonderausstattung auch ein erheblicher Kostenfaktor, weswegen es sich empfiehlt, schon im Vorfeld zu überlegen, was unbedingt ins Auto muss und was eher verzichtbar ist. Auch das ist, einmal mehr, eine Typfrage.
Glücklicherweise können Neuwagen sehr individuell konfiguriert werden, um alle Wünsche angemessen zu erfüllen. Anders bei Gebrauchtwagen, die in dieser Hinsicht eher nach Kompromissen verlangen. Alternativ lassen sich manche Ausstattungsmerkmale jedoch nachrüsten. Das ist unter Umständen sogar günstiger, weil einzelne Komponenten und keine Komplettpakete gekauft werden können. Für das Kaufbudget sicherlich ein Vorteil.
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