Auto waschen auf Privatgrund

Autofront wird mit einem Tuch gereinigt

Gefühlt waren unsere Kindertage weit mehr von Ritualen geprägt, als das in der Gesellschaft der Gegenwart der Fall ist. Jeder erinnert sich an feste Bestandteile des familiären Alltags, die beispielsweise aus Sonntagsspaziergängen, warmen Brötchen am Wochenende oder dem Sandmännchen vor dem Schlafengehen bestanden. Auf ein weiteres, rein väterlichen Ritual, war seit den frühen 70ern ebenfalls verlass. Denn Sonntag, das war Papas Autowaschtag. In stoischer Ruhe wurde das Auto mit Muße, Sorgfalt und jeder Menge Wasser vor dem Haus gereinigt. Aber: Wie ist das eigentlich heute? Ist die Autowäsche auf Privatgrund noch erlaubt? Was gilt es dabei zu beachten?

Autowäsche daheim: damals und heute

Geändert haben sich bis heute im Grunde drei Dinge, die das Waschen von Autos auf privatem Grundstück zu einem aussterbenden Phänomen machen. Waschstraßen, die mit Preisen für eine einfache Fahrzeugwäsche schon ab drei Euro werben, sind bundesweit in großer Anzahl verfügbar und es ist heute schlicht eine Frage von Kosten, Nutzen und Zeitaufwand, das Auto eigenhändig zu waschen.

Auch hat sich das Verhältnis zum Auto und dem damit verbundenen Pflegeaufwand stark gewandelt. Während der Bau oder Kauf eines Eigenheimes früher gerne mit dem Erwerb eines neuen Autos gekrönt wurde, das Familien dann ein ganzes Jahrzehnt begleitete und entsprechend gehegt wurde, nimmt der emotionale Autowert inzwischen den eines gewöhnlichen Gebrauchsgegenstandes ein. Der Wert eines Autowasch-Sonntages verliert dank günstiger Leasing- sowie Finanzierungsangebote und die damit einhergehende, kürzere Besitzdauer eines Fahrzeuges zunehmend an Bedeutung. Zudem hat sich auch die generelle Einstellung und das Umweltbewusstsein geändert. Wasserintensive Handwäschen am Fahrzeug werden zumindest beäugt.

Privat Auto waschen: Was sagt das Gesetz?

Reinigung von Felgen

Das Einschreiten des Gesetzgebers, der in Form des Wasserhaushaltsgesetzes agiert, schneidet die Möglichkeit der privaten Autowäsche ohnehin ein. Schließlich sickert verunreinigtes Reinigungswasser in den Boden und sorgt dadurch für eine Abnahme der Wasserqualität im Grundwasser. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die private Autowäsche auf unbefestigtem Grund, beispielsweise auf Rasen oder Waldboden, erfolgt. Hier gelangen die Rückstände verschmutzter Fahrzeuge ungefiltert in das Grundwasser, weswegen ein bundesweit geltendes Verbot ausgesprochen wurde.

Uneins sind sich die Bundesländer und Gemeinden dagegen beim Waschen von Autos auf privaten Grundstücken, wenn dies auf befestigtem Boden mit klarem Wasser erfolgt. Während an einem Ort kein Problem darin gesehen wird und das Wasser bedenkenlos über die Kanalisation abfließen darf, werden an anderen Orten empfindlich hohe Bußgelder bereits bei kleinsten Verstößen fällig.

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